Cary of Rhine Nugget

 

Im Frühjahr 2001 warteten alle auf Sonne und Wärme. Nur eine war froh um kühle frische Tage. Das Atmen fiel Dir zusehends schwerer. Am Freitag, dem 29. Juni 2001 gingen wir zusammen den schweren letzten Weg. Schwer atmend stiegst Du voll Vertrauen zu mir ins Auto. Dein ganzer Körper war voll Wasser, zudem bemerkten wir schon lange, dass etwas in Dir wuchs. Der Arzt wartete schon auf uns. Er hörte dich ab und sagte, dass es sicher das Beste für dich sei, deiner Atemnot ein Ende zu setzen. In deine Decke gehüllt, trug ich deinen leblosen Körper zurück ins Auto. Wir haben ein schönes Plätzli für dich gefunden.

Vor ca. 5 Jahren lernten wir dich durch ein Zeitungsinserat kennen. Du warst eine kugelrunde, 10 Jahre alte "Beagelin". Wir staunten nicht schlecht, dass ein so kleiner Hund so kräftig bellen konnte. Du konntest bei deiner Familie nicht mehr bleiben, weil sie alle arbeiteten. Wie wir Beagle-Leute alle wissen, wollt ihr am liebsten den ganzen Tag bei und um uns sein. So hast Du allerlei angestellt alleine zu Hause.

Erstaunlich schnell hast Du dich an unsere Familie gewöhnt. Ja, Du hast uns sogar schon am zweiten Tag voller Freude begrüsst, wenn wir nach kurzer Zeit wieder ins Haus gekommen sind. Wir dachten uns, dieser Hund gehört in sein Kistli während der Nacht. Bald wurde alles anders. In der Nacht gingst Du von Zimmer zu Zimmer, bis Du eine offene Türe gefunden hast. Alle freuten sich, wenn sie am Morgen mit Cary auf dem Bett erwachten.

Vor Katzen hast Du dich gefürchtet. Das dauerte aber nur ganz kurze Zeit. Unsere Katzen waren sich an Hunde gewöhnt, sie liessen dich ganz einfach in Ruhe. Mit der Zeit bis Du sogar zu ihnen gegangen, vor allem wenn sie etwas Leckeres im Katzenteller hatten.

Für unsere Familie war nun klar : Wir wollten noch einen jungen Beagle haben. Nach ca. 1 1/2 Jahren durften wir bei Familie Wegmann unsere Vesna abholen. Ihr beide habt Euch gut verstanden, wenn auch Vesna Dir manchmal etwas ungestüm entgegen kam.

Die Zeit mit unseren zwei oder - wenn wir junge "Vesis" hatten - mehreren Beagles ging schnell vorwärts. Vor etwa einem Jahr bemerkten wir, dass Du überhaupt nichts mehr hörst. Jetzt mussten wir etwas besser auf dich aufpassen, damit Du nicht etwa unter ein Auto oder einen Traktor kamst.  Ein Beagleleben ist auch lebenswert ohne etwas zu hören, wenn man noch gerne Gutzi hat oder einen kleinen Spaziergang unternehmen kann.

Wir hatten schon länger bemerkt, wie Du nach einer Anstrengung heftig atmen musstest. Du hast dich aber jeweils wieder schnell erholt. Wir wollten einfach nicht an das denken, was nächstens kommen würde. Am 29. Juni konnte ich mir aber nicht mehr länger anhören, wie Du nach Luft ringen musstest. So unternahmen wir zusammen den letzten schweren Gang.

Ich habe den nun folgenden Satz schon einmal in einer Beaglezeitung gelesen und möchte ihn zum Abschluss gerne zitieren : EIN BEAGLE-LEBEN IST VIEL ZU KURZ !